Dr. Oetker Stories

Vorheizen - muss das sein?

„Wie und wo kann ich noch Energie sparen?“ – diese Frage stellen sich in Zeiten knapper Ressourcen und steigender Energiepreise viele. Grund genug für uns die Experten in unserer Versuchsküche zu befragen, ob auch beim Zubereiten von Pizza oder Kuchen die Möglichkeit besteht effizienter zu sein und zum Beispiel auf das Vorheizen zu verzichten.

Vorheizen - muss das sein?

11.10.2022 Produkte & Services

Die Heizung wird runtergedreht, die warme Dusche fällt möglichst kurz aus und Elektrogeräte werden nicht länger betrieben als unbedingt nötig. Beim Blick auf die Zubereitungsanleitung einer Backmischung oder Tiefkühlpizza stellt sich daher eine weitere Frage: „Muss das Vorheizen wirklich sein?“ Andrea Schneiker und Jens Behrend aus der Dr. Oetker Versuchsküche haben es ausprobiert.

Andrea Schneiker ist staatlich geprüfte Oecotrophologin und in der Dr. Oetker Versuchsküche als Projektleiterin für die Tiefkühl- und Frischeprodukte zuständig. Sie entwickelt nicht nur die Zubereitungsanleitungen für die Produkte dieser Warengruppen, sondern auch kreative Rezeptideen.

Als gelernter Konditormeister ist Jens Behrend einer der Ansprechpartner im Kuchen-Team der Versuchsküche. In seiner Position als Projektbearbeiter Backen hantiert er täglich mit Kuchen, Kleingebäcken, Brot und anderen Backwaren.

Warum heizt man einen Ofen überhaupt vor?

Andrea Schneiker: Öfen werden vorgeheizt, um ein sicheres und bequemes Gelingen unserer Backprodukte zu ermöglichen – und das mit jedem Ofen. Die Verbraucher, die unsere Backmischungen und Tiefkühlpizzen verwenden, haben in ihren Küchen viele verschiedene Öfen stehen, die unterschiedlich schnell aufheizen. Trotzdem arbeiten alle mit der gleichen Zubereitungsanleitung, die sie auf unserer Verpackung finden. Um eine gemeinsame Ausgangstemperatur sicherzustellen, muss der Ofen also vorgeheizt werden. Jens Behrend: Nur so können wir unsere Gelinggarantie geben, die besagt, dass man ein ideales Ergebnis ohne großen Aufwand erzielt, wenn die Zubereitungsanleitung eingehalten wird.

Die perfekte Pizza gibt es also nur aus einem vorgeheizten Backofen?

Andrea Schneiker: Nein, das kann man so strikt nicht sagen. In vielen Fällen lässt sich geschmacklich kein Unterschied feststellen. Man muss dafür allerdings etwas mehr Aufwand bei der Zubereitung in Kauf nehmen.

Dr. Oetker Pizza wird aus dem Ofen geholt.

Wer Energie sparen möchte, kann also guten Gewissens auf das Vorheizen verzichten?

Andrea Schneiker: Ja, für viele Pizzen gilt das, aber nicht für alle. Wer auf das Vorheizen verzichtet, muss die Pizza – je nach Sorte – allerdings zwischen einer und zehn Minuten länger im Ofen lassen als üblich. Dafür entfällt die Aufheizzeit, die in der Regel länger ausfällt. Das Backen unserer Tiefkühlpizzen ohne Vorheizen funktioniert also grundsätzlich gut. Je nach Sortiment gibt es aber auch Unterschiede. Unsere Pizzen des Sortiments Die Ofenfrische und Calzone-Pizzen sollten nicht ohne Vorheizen zubereitet werden, da es sich hierbei um Produkte aus Rohteig handelt. Unsere Ristorante und Tradizionale Pizzen sowie die Produkte der Reihen La Mia Pinsa, Intermezzo und Bistro Baguette können bedenkenlos ohne Vorheizen zubereitet werden. Auch die La Mia Grande Pizzen gelingen ohne Vorheizen, sie sollten zuvor jedoch antauen. Bei allen Pizzen verlängert sich die Zubereitungszeit um einige Minuten. Sobald die Pizza durcherhitzt, am Rand gebräunt und der Käse zerlaufen ist, ist die Pizza verzehrbereit. Konsumenten sollten also immer mal wieder in den Ofen schauen und überprüfen, ob die Pizza fertig ist.

Im Video gibt es einen Einblick in die Arbeit in der Versuchsküche, wo unsere Experten einen hohen Aufwand leisten, damit eine Tiefkühlpizza unabhängig vom Backofen immer gelingt. Sollte doch etwas schiefgehen, hilft der Dr. Oetker Verbraucherservice gerne weiter.

Wie sieht es bei den Backmischungen aus, Jens?

Jens Behrend: Bei unseren Backmischungen sind die Ergebnisse sehr ähnlich. Aufheizzeit und damit Energie können eingespart werden. Gleichzeitig verlängert sich die Backzeit ein wenig und das Backergebnis muss häufiger überprüft werden. Hierfür eignet sich zum Beispiel die Garprobe mit einem Holzstab. Diesen steckt man in die Mitte des Kuchens und zieht ihn anschließend wieder heraus. Bleibt kein Teig haften, ist der Kuchen durchgebacken und damit fertig.

Wer auf das Vorheizen verzichtet, hat also keine schlechtere Qualität zu befürchten?

Jens Behrend: Im direkten Vergleich zwischen Gebäcken, die im vorgeheizten Ofen und Gebäcken, die im nicht vorgeheizten Ofen zubereitet wurden, fallen uns schon kleinere Unterschiede auf. Bei meinen Tests sind ein Bauernbrot und Brownies etwas flacher und kompakter geblieben. Da die Temperaturen moderner Öfen am Anfang sehr hoch sein können, um schneller aufzuheizen, sind Muffins, die ich direkt in den Ofen gegeben habe, etwas schief aufgebacken. Dennoch sind die Unterschiede recht gering. Das Vorheizen ist also kein Muss.

Wird das Vorheizen also künftig aus den Zubereitungsanleitungen gestrichen?

Andrea Schneiker: So einfach ist es leider nicht. Unsere Verbraucher verlassen sich auf die Gelinggarantie unserer Produkte und schätzen ihr unkompliziertes Handling. Da verlässliche Zubereitungsanleitungen inklusive einer Zeitangabe ohne Vorheizen nicht möglich sind, können wir auf das Vorheizen an dieser Stelle leider nicht verzichten. Jens Behrend: Ob eine Pizza oder eine Backmischung mit oder ohne Vorheizen zubereitet wird, bleibt natürlich jedem selbst überlassen. Wer sich nicht an kleineren Abweichungen stört und dazu bereit ist, häufiger einen Blick in den Ofen zu werfen und je nach Produkt eine Garprobe zu machen, kann auf das Vorheizen verzichten und Energie sparen.

In unserer Presse-Information haben wir zudem weitere Energie-Spartipps für das Backen zusammengestellt.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:

Matthias Hanigk

Pressesprecher TK-Pizza & -Snacks / Dr. Oetker Professional