Dr. Oetker Stories
Wälder werden oft für Holz, Landwirtschaft oder Rohwaren wie Soja und Palmöl gerodet. Internationale Gesetze und Unternehmen setzen sich dagegen ein. Dr. Oetker arbeitet kontinuierlich daran, das Risiko der Entwaldung in seinen Lieferketten zu reduzieren und hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2025 keine Rohwaren mehr einzusetzen, für die Entwaldung erfolgt ist.
17.3.2025 • Nachhaltigkeit
Wir alle kennen die Bilder: Kahle Landstriche, wo zuvor bunter Regenwald stand. Flächen, die gerodet wurden – für den Abbau von Holz zur Herstellung von Möbeln oder Papier, als Weidefläche für Tiere oder für den Anbau von Rohwaren wie Soja oder Palmöl. Internationale Gesetze und immer mehr Unternehmen haben inzwischen das Ziel, das zu verhindern. Dr. Oetker arbeitet kontinuierlich daran, das Risiko der Entwaldung in seinen Lieferketten zu reduzieren und hat sich zum Ziel gesetzt, bis Ende 2025 keine Rohwaren mehr einzusetzen, für die Entwaldung erfolgt ist.
Einer der Hauptgründe ist die Verwendung der Flächen für die Landwirtschaft. Um die Auswirkungen auf das Klima sowie auch den Verlust an Biodiversität nicht weiter zu verstärken, unternimmt Dr. Oetker Schritte, um die Risiken für Entwaldung in unseren Lieferketten zu reduzieren – und unser Ziel zu erreichen, bis Ende 2025 vollständig entwaldungsfrei zu agieren.
Wie wir das machen, erklärt uns Xian Tian, Sustainability Manager International Procurement Dr. Oetker:
Entwaldung ist nicht für jede Rohware und aus jeder Anbauregion gleich wahrscheinlich. So können wir beispielsweise bei Rohwaren wie Tomaten oder Getreide aus Europa sehr sicher davon ausgehen, dass für deren Anbau kein Wald abgeholzt wurde. Sie werden auf Feldern angebaut, die in der Regel bereits zuvor landwirtschaftlich genutzt wurden. Bei Rohwaren wie Soja, Palmöl, Kakao und Rohrzucker sieht das anders aus – in den Anbauregionen in Südamerika, Afrika und Asien werden immer noch Wälder für die Herstellung gerodet. Und auch Fleisch, Milchprodukte und Gelatine fallen unter die sogenannten Rohwaren mit einem besonders hohen Risiko für Entwaldung. Die Flächen für Tierhaltung und Futtermittelerzeugung können hier in Hochrisikogebieten für Entwaldung liegen, wie beispielsweise Soja als Tierfutter für Fleisch, das aus Südamerika stammt. 80% der Sojaproduktion weltweit wird für Tierfutter verwendet.
Welche Rohware oder welches Material aus welchem Anbaugebiet ein hohes Risiko für Entwaldung hat, legen wir nicht selbst fest. Wir beziehen uns auf weltweit anerkannte Daten wie z.B. die Länder-Benchmark der Organisation Global Forest Watch.
Am 30. Juni 2023 ist die EU-Verordnung für entwaldungsfreie Produkte (EUDR) in Kraft getreten. Mit der Verordnung, die das Ziel hat, Entwaldung zu vermeiden, gelten unternehmerische Sorgfaltspflichten für alle Produkte, die in der EU angeboten werden. Und für die Ausfuhr von Soja, Palmöl, Rind, Kaffee, Kakao, Kautschuk und Holz sowie daraus hergestellte relevante Produkte. Die EUDR setzen wir bis Ende 2025 konsequent um.
Unsere Produkte aus Materialien, die ein hohes Entwaldungsrisiko haben – wie beispielsweise Kakao, Schokolade, Palmöl, Sojaprodukte und papierbasierte Verpackungen - sind darüber abgedeckt, wenn wir sie in der EU verkaufen oder herstellen.
Bei allen Materialien, die ein hohes Entwaldungsrisiko haben, aber nicht über den Rahmen der EUDR abgedeckt werden, prüfen wir Schritt für Schritt, ob in der Lieferkette ein Risiko für Entwaldung vorliegt.
Nehmen wir die Pizza-Faltschachteln von Dr. Oetker UK. Da diese nicht in der EU eingesetzt werden, prüfen wir hier, ob sie aus 100% Recyclingpapier hergestellt werden. Wenn Frischfaserpapier verwendet wird, schauen wir, aus welchen Ländern die Frischfaser dafür kommt und validieren anhand der Länder-Benchmark von Global Forest Watch, wie hoch das Entwaldungsrisiko für Frischfaser in dem jeweiligen Land ist.
Für Hochrisikowarengruppen entwickeln wir individuell Lösungen mit unseren Lieferanten, definieren neue Einkaufsstandards und verfolgen deren Einhaltung. Beispielsweise kaufen wir Kakao fast ausschließlich zertifiziert über die Rainforest Alliance ein. Gleiches gilt für Produkte, die Palmöl enthalten und für das wir darauf abzielen, es nur RSPO-zertifiziert einzukaufen. Auch für Sojaöl und Rohrohrzucker aus Brasilien prüfen wir, ob wir auf zertifizierte Waren umstellen können. Eine andere Lösung ist beispielsweise, dass wir prüfen, bestimmte Rohwaren nur aus Gebieten zu beziehen, für die kein Risiko für Entwaldung besteht.
51% der Materialien haben per se ein niedriges Entwaldungsrisiko. Ende 2024 sind nur noch 8% unserer Einkaufsumsätze mit einem hohen Entwaldungsrisiko verbunden – wir arbeiten aktuell intensiv weiter, um unser Ziel “Entwaldungsfreie Lieferketten bis Ende 2025” zu erreichen. Für 41% werden bereits Maßnahmen getroffen, etwa der Einkauf zertifizierter Materialien, die Beschaffung aus risikogeringen Gebieten und die Umsetzung der EUDR ab 2025. Wir haben also auch schon viel geschafft.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Risiko von Entwaldung bei der Herstellung unserer Rohwaren zu minimieren: Zum einen können wir zertifizierte Rohwaren einkaufen, für die aktiv daran gearbeitet und überprüft wird, dass keine Entwaldung stattfindet. Zum anderen können wir Waren mit einem hohen Entwaldungsrisiko aus anderen Regionen oder über andere Lieferanten beziehen, die beispielsweise über die EUDR abgedeckt sind. Eine weitere Möglichkeit kann darin bestehen, die Rezepturen unserer Produkte zu verändern. So möchten wir bis Ende 2025 entwaldungsfrei für alle unsere Rohwaren weltweit agieren.
Katharina Ahnepohl
Pressesprecherin Nachhaltigkeit