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50 Jahre Dr. Oetker in Oerlinghausen

Der Dr. Oetker Produktionsstandort für Backmischungen und Müslis in Oerlinghausen feiert 50-jähriges Jubiläum.

50 Jahre Dr. Oetker in Oerlinghausen

24.6.2024 Historie / Unternehmensgeschichte

<Bielefeld, 24. Juni 2024> Das beschauliche Oerlinghausen vor den Toren Bielefelds ist die Heimat unseres deutschen Produktionsstandorts für Backmischungen und Müslis – und das seit fünf Jahrzehnten. 220 Menschen sind hier beschäftigt. Vier Linien für Müslis und fünf Linien für Backmischungen beliefern internationale Märkte. In diesem Jahr feiert das Unternehmen mit der Belegschaft das 50-jährige Jubiläum, unter anderem mit einem Mitarbeiterfest.

Oerlinghausen am Rand des Teutoburger Walds wurde lange durch die Textilindustrie geprägt. Angefangen hat alles mit häuslichen Webereien, die bis ins 19. Jahrhundert für ihre hochwertigen Produkte berühmt waren. Bereits 1850 ließ sich hier das Bielefelder Unternehmen Carl Weber & Co. nieder, um mit Textilien zu handeln. Im Jahr 1904 legte die Unternehmerfamilie Weber den Grundstein für eine erste industrielle Leinenproduktion in Oerlinghausen. Dieser Entwicklung setzte die Textilkrise der 1960er und 1970er Jahre ein Ende. 1973 meldete die Weberei Insolvenz an und die Gewerbeflächen lagen brach.

Neue Produkte sorgten für Absatz bei Dr. Oetker

In den frühen 1970er Jahren befand sich Dr. Oetker in einer komfortablen Situation. Die Absatzzahlen entwickelten sich äußerst positiv und neue Sortimente fanden Anklang bei den Verbrauchern. Neben Tiefkühlpizzen (1970) und Frischedesserts (1972) trafen besonders die 1971 eingeführten Backmischungen die Geschmacksnerven der Kunden. Diese wurden zunächst ausschließlich im Werk Bielefeld-Brackwede produziert, doch reichten die Kapazitäten nicht lange aus. Der Absatz des Sortiments erhöhte sich allein im Jahr 1974 um 108 Prozent.

Von der Weberei zur Nährmittelfabrik

Um den Handel weiterhin ausreichend mit Backmischungen bedienen zu können, musste rasch eine Lösung gefunden werden. In Oerlinghausen bot sich mit dem Niedergang der Textilwirtschaft die Möglichkeit, schnell und effizient die Produktionskapazitäten auszubauen. Bei der Übernahme der Weberei im Jahr 1974 bot das Gelände 56.000 Quadratmeter Fläche. Die Nutzfläche von 16.000 Quadratmeter wurde umgehend renoviert und an die Bedürfnisse der Lebensmittelproduktion angepasst.

60 neue Arbeitsplätze im Jahr 1976

Im Jahr 1976 arbeiteten 100 Mitarbeiter in Oerlinghausen, davon wurden 40 aus Bielefeld übernommen. 60 neue Arbeitsplätze wurden geschaffen, in der damaligen Zeit eine Sensation.

Das erste Produktportfolio in Oerlinghausen bestand nicht nur aus Backmischungen für Kuchen und Torten. Über 30 Artikel wurden zum Start bereits hergestellt. Neben alkoholischen Desserts liefen auch Dauerbackhefe und Brotmischungen vom Band.

Über die Jahre entwickelte sich das Werk analog zur Gesamtentwicklung des Unternehmens sehr erfreulich. Der Standort wurde von der lokalen Bevölkerung angenommen und die Zusammenarbeit als harmonisch beschrieben. Die Stadtverwaltung freute sich, dass in die alte Weberei wieder Leben eingekehrt war. 1979 bemerkte der damalige Betriebsleiter Rolf Weber in einem Interview: „Überhaupt ist das Betriebsklima hier im Oerlinghauser Betrieb sehr gut, fast familiär.“

Der Einstieg in den Müslimarkt

1984 führte Dr. Oetker wieder ein neues Sortiment ein. Der Müsli-Markt wuchs schnell und ein Einstieg erschien mittlerweile sinnvoll. Die Produktion konnte 1986 mit der Anlage Oerlinghausen-II ausgebaut werden. Sie wurde durch Dr. h.c. August Oetker eröffnet. Neben Müslimischungen wurden nun auch Müsliriegel auf neuen Maschinen produziert. Der technische Standard der Anlagen war damals einzigartig in Europa. Das Werk wurde zum Kompetenzzentrum für die Produktion von Müslis und Cerealien. Ab 1996 konnten in Oerlinghausen-II alle knusprigen Zutaten für Knusper-Müslis hergestellt werden. Für das Sortiment Vitalis (seit 1994) wurden diese zuvor von einer Fremdfirma bezogen. Die Abhängigkeit von fremdproduzierten Zutaten wurde 1998 durch die Inbetriebnahme eines Extruders weiter verringert.

Euro-Werk Oerlinghausen

Richard Oetker weihte 1998 die nächsten große Werkserweiterungen ein. Neue Produktionshallen wurden für die Müsliproduktion benötigt und Dr. Oetker investierte in eine Erweiterung um 8.000 Quadratmeter. Kurz zuvor wurden bereits zwei markante 20 Meter hohe Silos in Betrieb genommen. 2000 folgte dann ein neues Hochregallager. Die internationale Relevanz im Werksverbund wurde durch die neue Bezeichnung „Euro-Werk Oerlinghausen“ prominent hervorgehoben.

Das Werk heute

Heute arbeiten 220 Mitarbeiter in Oerlinghausen. Das Verhältnis der produzierten Sortimente liegt bei 55 Prozent Müslis und 45 Prozent Backmischungen. Vier Linien für Müslis und fünf Linien für Backmischungen beliefern internationale Märkte, darunter auch weit entfernte Länder wie Südkorea.

Neue Produkte, etwa Müslis mit weniger Zucker oder vegane Backmischungen, schmecken auch dem modernen und bewussten Gaumen.

Wie eine Familie

Der Zusammenhalt in der Belegschaft ist groß. Viele Mitarbeiter arbeiten seit Jahrzehnten Seite an Seite und sind ein eingespieltes Team. Es herrscht ein familiärer Umgang. Hier – am Rande des Teutoburger Waldes – nennen sich die Mitarbeiter daher auch stolz „Oerlianer“.

Zum Jubiläum ein Fest für die Mitarbeiter

Aus Anlass des Jubiläums wird es am 31. August 2024 ein internes Fest für die Mitarbeiter und ihre Familien geben. Neben einem Unterhaltungsprogramm für Kinder wird auch für das leibliche Wohl gesorgt sein. Die Angehörigen haben zudem die Möglichkeit, sich die Produktionsanlagen von Nahem anzuschauen. Mit diesem Fest bedankt sich das Unternehmen Dr. Oetker bei den Menschen, die den Standort durch ihren unermüdlichen Einsatz seit nunmehr 50 Jahren so erfolgreich machen.

Weiteres Bildmaterial zum Download.

Für Rückfragen:

Claus-Carsten Andresen

Pressesprecher Unternehmens- und Produktgeschichte / Archiv

Birgit Deker

Pressesprecherin People and Culture