Dr. Oetker Stories

Wie eine Familie! Dr. Oetker in Oerlinghausen wird 50

Das beschauliche Oerlinghausen vor den Toren Bielefelds ist Heimat unseres kleinsten Produktionsstandorts in Deutschland – und das seit fünf Jahrzehnten. In diesem Jahr feiern wir mit der Belegschaft dieses besondere Jubiläum, blicken zurück, aber auch nach vorn.

Wie eine Familie! Dr. Oetker in Oerlinghausen wird 50

5.9.2024 History

Im Jahr 2024 feiern wir das 50-jährige Jubiläum unseres Produktionsstandorts in Oerlinghausen! In dem Werk werden vor allem Müslis und Backmischungen hergestellt. Kommt mit uns mit auf Zeitreise durch die letzten 50 Jahre.

Oerlinghausen am Rand des Teutoburger Walds war lange durch die Textilindustrie geprägt. Alles begann mit häuslichen Webereien, die bis ins 19. Jahrhundert für ihre hochwertigen Produkte berühmt waren. 1850 ließ sich hier das Bielefelder Unternehmen für Textilhandel Carl Weber & Co. nieder. Im Jahr 1904 legte die Unternehmerfamilie Weber den Grundstein für eine erste industrielle Leinenproduktion in Oerlinghausen. Zu dieser Familie gehörte auch der berühmte Soziologe Max Weber. Viele Menschen der Region verdienten hier ihren Lebensunterhalt.

Das Unternehmen CEWECO (Carl Weber & Co.) prägte für über 120 Jahre das Wirtschaftsleben der Stadt, war jedoch nicht vor der großen Textilkrise der 1960er und 1970er Jahre gefeit. 1973 meldete das Unternehmen Insolvenz an.

Neue Produkte sorgten für Absatz bei Dr. Oetker

Bei Dr. Oetker hingegen entwickelten sich die Absatzzahlen in den frühen 1970er Jahren äußerst positiv. Die neuen Sortimente fanden Anklang bei den Verbrauchern: Neben Tiefkühlpizzen (1970) und Frischedesserts (1972) trafen besonders die 1971 eingeführten Backmischungen die Geschmacksnerven der Kunden. Im Jahr 1974 erhöhte sich der Absatz der Backmischungen um 108 Prozent. Produziert wurde zu dieser Zeit ausschließlich in Bielefeld-Brackwede. Problem: Die Kapazitäten reichten nicht mehr aus.

Werbeanzeige für Weißweincreme aus dem Jahr 1971

Dr. Oetker Werbung aus dem Jahr 1971 für Weißweincreme. Produziert wurde damals ausschließlich in Bielefeld-Brackwede.

Eine rasche Lösung fand sich in der ehemaligen Weberei Oerlinghausen. Bei der Übernahme im Jahr 1974 durch Dr. Oetker bot das Gelände 56000 Quadratmeter Fläche. Die Nutzfläche von 16000 Quadratmetern wurde umgehend renoviert und an die Bedürfnisse der Lebensmittelproduktion angepasst.

60 neue Arbeitsplätze in Oerlinghausen

Im Jahr 1976 schuf Dr. Oetker 60 neue Arbeitsplätze in Oerlinghausen. Hinzu kamen weitere 40 Beschäftigte, die zuvor in Bielefeld gearbeitet hatten.

Neben Backmischungen für Kuchen und Torten (siehe Bilder) liefen auch alkoholische Desserts, Dauerbackhefe und Brotmischungen vom Band.

Über die Jahre entwickelte sich das Werk analog zur Gesamtentwicklung des Unternehmens sehr erfreulich. Die lokale Bevölkerung nahm den Standort an, die Zusammenarbeit war harmonisch und die Stadtverwaltung freute sich, dass in die alte Weberei wieder Leben eingezogen war. 1979 sagte der damalige Betriebsleiter Rolf Weber in einem Interview: „Überhaupt ist das Betriebsklima hier im Oerlinghauser Betrieb sehr gut, fast familiär.“

Dr. Oetker wird Müsli-Produzent

1984 startete Dr. Oetker die eigene Müsliproduktion. Ein nachvollziehbarer Schritt, denn der Müsli-Markt wuchs schnell. Die Produktion konnte 1986 mit einer neuen Anlageausgebaut werden: Dr. h.c. August Oetker eröffnete Oerlinghausen-II. Neben Müslimischungen produzierten die Mitarbeitenden nun auch Müsliriegel auf neuen Maschinen. Die technischen Standards dieser Anlagen waren damals europaweit einzigartig. Das Werk entwickelte sich zum Kompetenzzentrum für die Produktion von Müslis und Cerealien. Ab 1996 stellte Dr. Oetker in Oerlinghausen-II alle knusprigen Zutaten für Knusper-Müslis selbst her. Für Vitalis (seit 1994) bezog das Unternehmen diese zuvor von einer Fremdfirma. Die Abhängigkeit von fremdproduzierten Zutaten verringerte sich 1998 durch die Inbetriebnahme eines Extruders weiter.

Euro-Werk Oerlinghausen

Richard Oetker weihte 1998 den nächsten großen Werksausbau ein: Dieser war notwendig, um mehr Platz für die Müsliproduktion zu schaffen. Dr. Oetker investierte in weitere 8000 Quadratmeter Fläche. Bereits zuvor waren zwei auffällige 20 Meter hohe Silos in Betrieb genommen worden. Im Jahr 2000 folgte noch ein neues Hochregallager. Die internationale Bedeutung des Werksverbunds wurde durch die neue Bezeichnung „Euro-Werk Oerlinghausen“ besonders hervorgehoben.

Das Werk heute

Heute arbeiten 220 Mitarbeiter in Oerlinghausen. Das Verhältnis der produzierten Sortimente liegt bei 55 Prozent Müslis und 45 Prozent Backmischungen. Vier Linien für Müslis und fünf Linien für Backmischungen beliefern internationale Märkte, darunter auch weit entfernte Länder wie Südkorea.

Neue Produkte, etwa Müslis mit weniger Zucker oder vegane Backmischungen, schmecken auch dem modernen und bewussten Gaumen.

Produktion in Oerlinghausen aus der Luft aufgenommen

Wie eine Familie

Der Zusammenhalt in der Belegschaft ist groß. Viele Mitarbeiter arbeiten seit Jahrzehnten Seite an Seite und sind ein eingespieltes Team. Es herrscht ein familiärer Umgang. Hier – am Rande des Teutoburger Waldes – nennen sich die Mitarbeiter daher auch stolz „Oerlianer“.

Übrigens: Der Westdeutsche Rundfunk hat das Werk in Oerlinghausen anlässlich des 50-Jährigen Jubiläums besucht (ab Min. 18:40).

Hier gibt es einen spannenden Einblick ins Werk

Zum Jubiläum ein Fest für die Mitarbeiter

Aus Anlass des Jubiläums gab es am 31. August 2024 ein internes Fest für die Mitarbeiter und ihre Familien. Neben einem Unterhaltungsprogramm für Kinder wurde auch für das leibliche Wohl gesorgt. Die Angehörigen hatten zudem die Möglichkeit, sich die Produktionsanlagen von Nahem anzuschauen. Mit diesem Fest bedankt sich das Unternehmen Dr. Oetker bei den Menschen, die den Standort durch ihren unermüdlichen Einsatz seit nunmehr 50 Jahren so erfolgreich machen.

Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte:

Claus-Carsten Andresen

Pressesprecher Unternehmens- und Produktgeschichte / Archiv